
Er hatte vorab vor den SPD-Landtagsabgeordneten der Nordhessenrunde deutlich gemacht, dass die Folgen des demografischen Wandels schon sehr viel früher zu spüren sein würden. Deshalb können wir es uns nicht leisten, auf junge Arbeitskräfte aus der Region zu verzichten, erklärte auch Uwe Kemper, Geschäftsführer der Arbeitsförderung Landkreis Kassel. Für die Sozialdemokraten war dies Grund, ihre Forderung nach Erhalt der bewährten Ausbildungsverbünde zu bekräftigen. Sie sind sowohl für die Auszubildenden als auch für die gemeinsam ausbildenden Betriebe ein Gewinn. Junge Menschen bekommen eine Lehrstelle, und kleinere Betriebe lernen mögliche Nachwuchsarbeitskräfte im Arbeitsalltag kennen, brachte es Rudolph auf den Punkt und kündigte an, dass sich die SPD-Landtagsfraktion mit aller Kraft für den Erhalt der Ausbildungsverbünde einsetzen werde.
Die Zahl der ungelernten jungen Menschen müsse deutlich reduziert werden, weil ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt noch weiter sinken werden, ergänzte Rudolph. Besorgniserregend sei die Tatsache, dass in Kassel jeder vierte Beschäftigte zwischen 20 und 30 Jahren keine Berufsausbildung habe. Im Landkreis Kassel sei es jeder fünfte. Erschreckend sei auch die Zahl von 14 Prozent ungelernter Jugendlicher. Zwischen den 20 bis 30-Jährigen mache dies ganze 26 Prozent aus, erläuterte Rudolph. Wir können uns nicht leisten, Jugendliche auf dem Weg in ihre berufliche Zukunft allein zu lassen, betonte Rudolph. Gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel und den zu erwartenden Fachkräftemangel müssten Schülerinnen und Schüler so gefördert werden, dass jeder einen Abschluss erreichen könne. Weil die Wirtschaft in Nordhessen auf gute Bildung und gute Ausbildung angewiesen sei, müssten entsprechende Bedingungen, wie die Erstattung von Schülerbeförderungskosten, gewährleistet sein, erklärten die nordhessischen Landtagsabgeordneten der SPD.
Rudolph wies darauf hin, dass die Qualifizierung für eine Berufsausbildung oberste Priorität besitze: Junge Menschen haben ein Recht auf Ausbildung, sagte er, und darum müssen Mittel zur Qualifizierung bereitgestellt werden.