Im Vordergrund der Diskussion stand dazu ein Referat des Landrats und SPD-Unterbezirksvorsitzenden Frank-Martin Neupärtl. Dabei wurde deutlich, dass Bundes- und Landespolitik erheblichen Einfluss auf die direkte soziale und wirtschaftliche Situation im Kreisgebiet hat. Neupärtl führte aus, dass die praktizierte und erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit, wegen der Einstellung von Förderprogrammen, Subventionsabbau und sogenannter Schuldenbremse momentan gefährdet ist. Stattdessen würde die zunehmende Zahl von prekären Arbeitsverhältnissen und Leiharbeit immer stärker Probleme verursachen. AfA-Vorsitzender Hans Lehmann (Borken) bekräftigte auch hier die Forderung nach Durchsetzung des Prinzips Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Nachdrücklich kritisiert wurde die Ausweitung des Niedriglohnsektors. Kreisweit gäbe es mittlerweile immer mehr Menschen, die trotz voller Erwerbstätigkeit auf ergänzende staatliche Transferleistungen angewiesen sind.
Ein zweiter Schwerpunkt der Arbeitnehmerkonferenz war die praktische Fortentwicklung von nachhaltigen Beschäftigungs-, Aus- und Weiterbildungsprojekten. So wurde in einem einstimmig beschlossenen Antrag bekräftigt, dass die Existenz des Starthilfe Ausbildungsverbundes für die Zukunft zu sichern ist. Beispielsweise indem der Verbund stärker mit seinen Beschäftigten und Lernenden in die Arbeit der Einrichtungen des Eigenbetriebs Jugend- und Freizeiteinrichtungen des Schwalm-Eder-Kreises eingebunden wird.
Weitere Gäste der Konferenz waren u. a. SPD-Geschäftsführer Hans Griese, Gewerkschaftssekretär Hajo Rübsam (als ehemaliger DGB-Chef im Kreis) und SPD-Ortsvereinsvorsitzender Thomas Schulz (Borken).