
Aufgrund der demografischen Entwicklung steht der ländliche Raum vor großen Herausforderungen. Dieses Thema bewegt offensichtlich zahlreiche Menschen bei einer von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Gudensberg organisierten Podiumsdiskussion mit dem Titel: Die Kraft der kleinen Orte.
Nach der Begrüßung durch die Leiterin des Landesbüro Hessen der Friedrich Ebert-Stiftung, Nicole Nestler führte ins Günter Rudolph aus Sicht der Landesebene in das Thema ein. Er beschrieb die großen Herausforderungen durch den demografischen Wandel und seine Auswirkungen auf das Leben der Menschen in den Dörfern und kleinen Städten. Er betonte aber auch die Stärken des ländlichen Raums. Viele Hessen leben gerne auf dem Land, denn dort sei zum Beispiel der Wohnraum noch bezahlbar, auch wenn überwiegend nur die Ballungsräume wahrgenommen werden.
Andrea Soboth (Institut für Regionalmanagement) moderierte den Abend und stellte zu Beginn die Gäste auf dem Podium vor: Landrat Winfried Becker, Regionalmana-gerin Marion Karmann und Ortsvorsteher und Mit-Initiators des Kleinengliser Dorfla-dens Werner Krell.
Landrat Becker berichtete über die Notwendigkeit von wohnortnahen Bildungsangeboten und schnellem Internet um den ländlichen Raum auch für junge Leute attraktiv zu halten und der Abwanderung entgegenzuwirken. Er betonte aber auch, dass neue Mobilitätsmöglichkeiten notwendig sind, um der älter werdenden Bevölkerung im ländlichen Raum ein passendes Angebot zu machen.
Werner Krell informierte über die Entstehung und die Rahmenbedingungen des Dorfladens und der ihn tragenden Genossenschaft in Borken-Kleinenglis, der heute ein Erfolgsmodell ist. Seine Erfahrungen zeigen, dass ein solches Projekt nur gelingen kann, wenn viele mithelfen und die dörfliche Gemeinschaft in verschiedener Form ein solches Vorhaben unterstützt.
In ihrem Beitrag machte Marion Karmann die Bedeutung der Regionalentwicklung deutlich. Sie versucht immer, Ideen der Bürgerschaft zu unterstützen und positiv zu begleiten. Es ist oft ein langer Weg mit vielen Gesprächen von der ersten Idee bis zum konkreten Projekt. Wer in seinem Ort aber etwas verändern will, muss sich aber selbst auf den Weg machen und mit viel Mut die Dinge angehen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung entspann sich eine lebhafte Diskussion über viele Aspekte des Themas. Am Ende dankte Nestler allen Rednern und Zuhörern. Viele Gäste trafen sich noch zu angeregten Gesprächen im Foyer und unterhielten sich über Möglichkeiten und Bedürfnisse des ländlichen Raums.