Junge Mediziner für eine Niederlassung gewinnen

Auf dem Bild von links: Detlev Wischniowski (SPD Spangenberg), MdB Dr. Edgar Franke, Moderator Dr. Ralf Hillwig und KvH-Chef Frank Dastych
Auf dem Bild von links: Detlev Wischniowski (SPD Spangenberg), MdB Dr. Edgar Franke, Moderator Dr. Ralf Hillwig und KvH-Chef Frank Dastych

Gut besucht war die Veranstaltung der SPD im traditionsreichen Festsaal des Restaurants Mediterraneo in Spangenberg. Im vollen Saal wollten sich zahlreiche Besucher über die Entwicklung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum informieren.

Die Reform des Gesundheitssystems ist in aller Munde: Die Gesundheits- und Pflegereformgesetze zur Sicherung der Gesundheitsversorgung bringen Veränderungen mit sich, die vor allem Pflegebedürtige in Altenheimen bereits positiv, auch finanziell, spüren. Mit dem Versorgungsstärkungsgesetz gebe es zudem Instrumente, die es erlauben, die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum zu verbessern, so der Vorsitzende des Gesundheitsauschusses und örtliche Bundestagsabgeordnete Dr. Edgar Franke. Stichworte sind der Anspruch auf einen Facharzttermin innerhalb von 4 Wochen, eine zielgenauere Verteilung der Ärzte in 6 Mittelbereichen im Schwalm-Eder-Kreis und zudem bestehe sogar die Möglichkeit, wie das Beispiel Schwarzenborn zeigt, dass eine Kommune bei Unterversorgung nunmehr ambulant tätige Ärzte in einem eigenen Medizinischen Versorgungszentrum anstellen könne. Auch ist das Land Hessen jetzt in die Lage versetzt worden, Landarztquoten für das Medizinstudium einführen!

Das folgende Referat öffnete mit der Frage, was diese Reformen für die ländlichen Räume und speziell für den Schwalm-Eder-Kreis mit dem Mittelbereich Melsungen ermöglichen. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Frank Dastych aus dem nordhessischen Bad Arolsen stellte die Ansätze zur Lösung dieses Problems in der Praxis vor. Intensiv wurde darüber diskutiert, wie es gelingen könne, künftig mehr junge Medizinerinnen und Mediziner auf das Land zu bekommen, um die Versorgung auch künftig zu sichern.

Die Kassenärztliche Vereinigung versuche, dem Problem der drohenden Unterversorgung auf dem Land mit Aufklärungs- und Beratungsangeboten der Ärzte und Kommunen vor Ort, einer Förderung der ärztlichen Aus- und Weiterbildung sowie finanziellen Anreizen, z.B. für eine hausärztliche Tätigkeit mit 66. 000 Euro pro Praxisneugründung zu begegnen. „Wir müssen die Rahmenbedingungen verbessern, damit sich junge Menschen leichter für eine Tätigkeit als Allgemeinarzt und für die Niederlassung in eigener Praxis entscheiden“, betonte Dastych. In Zukunft könne die ambulante Versorgung nur in Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem Landkreis sichergestellt werden. Bei der Entwicklung neuer Versorgungskonzepte, könne man auf die neuen Instrumente in der Gesundheitspolitik bauen, für die Franke stehe und deren Entwicklung er in Berlin miteingeleitet hat.