Heute hat das Kultusministerium ein neues Projekt namens „Lemas – Leistung macht Schule“ angekündigt, bei dem künftig 21 Schulen in Hessen zusätzliches Lehrpersonal erhalten sollen, um leistungsstarke Schülerinnen und Schüler stärker zu fördern. Zur Ankündigung äußerte sich der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Christoph Degen, am Mittwoch in Wiesbaden wie folgt: „Nach zwei Jahrzehnten Stillstand scheint auch Hessen endlich bei der individuellen Förderung Fortschritte machen zu wollen. Allerdings ist das nur dank eines neuen Bund-Länder-Programms erfolgt. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, reicht aber nicht, um die Versäumnisse der Vergangenheit aufzuholen.“
Die seit 20 Jahren regierenden Christdemokraten blockierten seit Jahren mit ihrem Schubladendenken bildungspolitische Reformen. Die SPD unterstütze alle Bemühungen, die individuelle Förderung von Schülern zu stärken. Dies gelte für Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen und Beeinträchtigungen, für Teilleistungsstörungen, für das Erlernen der Sprache wie auch für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen. „Wir brauchen einen Anspruch auf besondere Förderung für alle, die besondere Bedürfnisse haben, um optimal gefördert zu werden“, so Degen. Hessen kranke daran, dass für jede Herausforderung ein eigenes Fördersystem mehr schlecht als recht aufgebaut werde, anstatt die einzelnen Bereiche besser zu verzahnen. „Vor allem brauchen wir flexible Wege, um individuell zu fördern. Die flexible Eingangsstufe muss ausgebaut und eine modularisierte Oberstufe entwickelt werden. Dazu werden wir ausreichend qualifizierte und motivierte Lehrkräfte benötigen. Die Landesregierung hat jedoch bei der Aus- und Fortbildung kolossal versagt. Es wird deshalb Jahre dauern, bis wir das Personal an den Schulen haben, dass dafür erforderlich ist“, sagte der SPD-Bildungsexperte.