Günter Rudolph: Dreiste Antworten von Minister Beuth auf Fragen zum Schulsport und Kosten für Polizeieinsätze beim Fußball

In der heutigen Rhein-Main-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat Peter Beuth (CDU) in seiner Funktion als Minister des Innern und für Sport ein Interview gegeben, in dem unter anderem auch Fragen zum Ausfall von Schulsportstunden und nach einer Beteiligung von Clubs der Fußball-Bundesliga an der Finanzierung von Sondereinsätzen im Rahmen von Bundesligaspielen gestellt werden.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Günter Rudolph, kommentierte die Antworten von Minister Beuth wie folgt: „Es muss für die verantwortlichen Schulleiterinnen und Schulleiter wie Hohn klingen, wenn der Sportminister gegenüber diesen Überzeugungsarbeit leisten wolle, damit der Ausfall von Sportunterricht an hessischen Schulen zurückgehe. Die Behauptung, dass die Stunden ja vorhanden seien, ist mehr als dreist. Ein internes Dokument des Kultusministeriums beweist, dass im Schuljahr 2015/2016 von 22.700 vorgesehenen Sportstunden 5700 nicht stattgefunden hätten. Dies ist die Faktenlage. Die Situation des Schulsports ist desaströs. Da nutzt es herzlich wenig, wenn der Innenminister den Blick der Lehrer und Sportlehrer für Talente schulen möchte. Wie will er diese finden, wenn kein Sportunterricht stattfindet?“

Rudolph kritisierte zudem, dass der Innenminister sich immer noch nicht klar zur Frage der Beteiligung von Fußball-Bundesligaclubs an den Kosten für Sondereinsätze der Polizei bei den Spielen positioniert habe. „Herr Beuth scheut dieses Thema wie der Teufel das Weihwasser und versucht nun verzweifelt Argumente zu finden, in dem Fall den Amateursport, damit er seine Haltung rechtfertigen kann. Ich sage ihm klipp und klar: Es geht uns nicht um die Beteiligung des Amateursports an den Kosten sondern ausschließlich darum, dass sich Vereine mit einem Millionenumsatz in dreistelliger Höhe und einem entsprechenden Gewinn in Millionenhöhe an den Kosten für Polizeieinsätze beteiligen sollen, die sie angesichts der teilweisen Gefahreneinstufung ihrer Spiele mit zu verantworten haben. Dies kann man aus Sicht der SPD vertraglich mit der Deutschen Fußball Liga regeln“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer.