Der Vorsitzende der Hessen SPD und Spitzenkandidat seiner Partei zur Landtagswahl am 28. Oktober, Thorsten Schäfer-Gümbel, hat heute ein weiteres Mitglied seines Regierungsteams vorgestellt: Zuständig für den Finanzplatz Frankfurt soll der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Sparkasse, Robert Restani, werden.
Schäfer-Gümbel sagte bei der Vorstellung am Montag in Frankfurt: „Ich freue mich sehr, dass ich Robert Restani, einen anerkannten Fachmann und Kenner des Banken- und Finanzwesens, als Mitglied für mein Regierungsteam gewinnen konnte. Die Berufung von Herrn Restani verdeutlicht die Bedeutung, die die SPD und auch ich persönlich Frankfurt als Bankenstadt und Finanzmetropole beimessen. Dabei geht es mir sowohl um die Rolle für unsere Volkswirtschaft als auch um die Beschäftigten. Die Digitalisierung wird, genauso wie die Regulierung, die Rahmenbedingungen weiter verändern. Dabei wollen wir auch die Interessen der vielen Beschäftigten berücksichtigt haben. Die Bemühungen der jetzigen schwarzgrünen Landesregierung auf diesem Sektor sind deutlich ausbaufähig, insbesondere im Hinblick auf die nationale, aber auch auf die globale Bedeutung Frankfurts im Finanzmarktsektor. Es existiert beispielsweise zwar ein sogenanntes „Finanzplatzkabinett“ der Landesregierung, jedoch sind dessen Arbeitsnachweise überschaubar. Auch angesichts des bevorstehenden „Brexits“ und dessen Auswirkungen auf Europa und insbesondere auf Frankfurt, brauchen wir einen Experten, der in der Branche vernetzt, integer ist und großen Respekt genießt: Dieser Experte ist Robert Restani.“
Schäfer-Gümbel wies zudem auf die wirtschaftliche Bedeutung der Metropole für ganz Hessen hin. In Frankfurt arbeiteten nahezu 70.000 Menschen direkt im Bankensektor, rund weitere 118.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seien darüber hinaus im Sektor Finanz- und Versicherungsdienstleistungen tätig.
Robert Restani sagte: „Ich habe das Angebot von Herrn Schäfer-Gümbel, nach kurzer Bedenkzeit, als Beauftragter für den Finanzplatz Frankfurt zu fungieren gerne angenommen, weil ich glaube, dass wir insbesondere in der jetzigen Zeit nicht nur reden, was andere, zum Beispiel die Politiker, mal tun sollten, sondern selber mitmachen. Dabei kann ich mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung aus der Praxis vorweisen. Ich traue mir zu, zu gestalten und will Flagge zeigen, Partei ergreifen, mit Klartext die wichtigen Themen benennen. Mehr sachliche statt politisierende Entscheidungen zu treffen, ist mein Motto hierbei. Insbesondere in meiner aktuellen Funktion, aber auch bei den fünf Banken zuvor, habe ich stets mit vielen Privatkunden aber auch Firmenkunden gerade des klassischen Mittelstandes gesprochen und weiß, was diese wirklich bewegt. Geht es der Wirtschaft gut, geht es den Beschäftigten gut und damit auch der gesamten Bevölkerung. Wenn man etwas verdient, kann man im Anschluss etwas verteilen. So verstehe ich soziale Marktwirtschaft. Im Übrigen, wenn es der Wirtschaft gut geht, kann diese in die Zukunft investieren, zum Beispiel den Herausforderungen der Digitalisierung begegnen und diese in der Gestaltung als Chance sehen und ihre Geschäftsmodelle anpassen.“
Als Schwerpunkte seiner zukünftigen Aufgabe nannte Restani unter anderem die bessere Vernetzung der Akteure, die Werbung für den Finanzplatz Frankfurt und eine Initiative für eine wirtschaftliche beziehungsweise finanzwirtschaftliche Weiterbildung an Schulen. In einer konzertierten Aktion sollten zunächst jene Akteure aus der Frankfurter Wirtschaft zusammengebracht werden, um aus ihrer Sicht darzustellen, welche Bedeutung Banken und Sparkassen am Finanzplatz Frankfurt für ihre Unternehmen hätten. Dies unter dem Motto „aus der Praxis für die Praxis“ und nicht in bloßen theoretischen Abhandlungen.
„Darüber hinaus möchte ich die Themen rund um den Brexit weiterführen und für Frankfurt werben. Dazu zählt natürlich auch das Werben in Berlin, damit die Bedeutung Frankfurts auch dort gesehen wird. Die aktuellen Bemühungen des französischen Präsidenten für Paris ist in dieser Hinsicht nicht die schlechteste Blaupause. Dies alles geht nur in einem funktionierenden Team, zu dem ich meinen Beitrag leisten möchte“, sagte Restani zum Abschluss seiner Vorstellung.