Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag unterstützt die Beschäftigten des Online-Händlers Amazon im Kampf um einen Tarifvertrag, der auskömmliche Löhne und einen zuverlässigen Gesundheitsschutz sicherstellt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die Amazon-Mitarbeiter an sechs Standorten für heute zum Streik aufgerufen, um durchzusetzen, dass der US-amerikanische Konzern die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anerkennt und einen gesonderten Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz abschließt. Die Fraktionsvorsitzende Nancy Faeser sagte am Montag in Wiesbaden, wer gute Arbeit leiste, habe ein Anrecht auf guten Lohn und eine sichere Arbeitsumgebung.
Faeser sagte: „Ein Konzern, der seinen Besitzer zum reichsten Mann der Welt gemacht hat, bricht nicht zusammen, wenn er seinen Beschäftigten in Deutschland das zahlt, was die Tarifparteien für die Branche als abgemessen vereinbart haben. Es reicht nicht aus, in bunten Werbefilmchen die Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu loben – das Unternehmen muss der Verantwortung für seine Beschäftigten gerecht werden und für gute Arbeit auch gutes Geld zahlen.“
Die Corona-Krise habe Amazon einen erheblichen Umsatzzuwachs beschert, so die SPD-Fraktionsvorsitzende. Dies dürfe nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen, die in den Logistikzentren des Konzerns körperlich hart arbeiteten. „Auch ohne die Covid-19-Pandemie wäre ein zusätzlicher Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz bei Amazon richtig, um Gesundheitsschäden durch die schwere Arbeit zu vermeiden. Umso wichtiger sind feststehende tarifliche Regelungen dazu, die auch den Infektionsschutz berücksichtigen, in den Zeiten von Corona“, so Nancy Faeser.